Battlefield 1942 hat das Multiplayer-Shooter-Genre revolutioniert. 64 Spieler, riesige Maps, spielbare Fahrzeuge und Flugzeuge, sowie innovative Spielmodi sorgten dafür, dass sich das Spiel schnell im Shooter-Umfeld behaupten konnte. Im September 2002, also vor genau 15 Jahren erschien das Spiel, auf das wir zu Ehren in unserem dreiteiligen Special noch einmal zurückblicken.
Die Vorboten für ein großes Spiel
Wir schreiben das Jahr 1999. Dieses komische Internet steckt noch in den Kinderschuhen, DSL ist höchstens auf dem Papier flächendeckend verfügbar. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um mit einem Multiplayer-Titel auf den Markt zu kommen. Trotzdem machte das kleine schwedische Entwicklerstudio Refraction Games mit einem innovativen Spiel auf sich aufmerksam: Codename Eagle, ein Shooter, der im Jahr 1917 in einem Paralleluniversum in Russland spielt. Der erste Weltkrieg hat in dieser Parallelwelt nie stattgefunden, stattdessen versucht ein russischer Zar die Macht an sich zu reißen. Spielerisch ließ Codename Eagle gerade im Multiplayer aufhorchen. Die Spielspaß-Formel lautete: Steuerbare Fahrzeuge plus Schießen auf großen Karten. Irgendwie eine coole Kombination, nur leider kommerziell wenig erfolgreich. Ob es an der bescheidenen Internet-Infrastruktur lag oder das Spiel generell seiner Zeit voraus war, lässt sich heute schwer sagen. Der große Erfolg blieb dem Spiel jedenfalls verwehrt. Sicher ist jedoch, dass der innovative Gameplay-Mix den Grundstein für einen anderen Multiplayer-Shooter legte, der 2002 das Genre kräftig aufmöbeln wird: Battlefield 1942.Aha-Erlebnis auf Wake Island
Es kam wie es kommen musste: Das bis dato noch recht unbekannte schwedische Studio Digital Illusions Creative Entertainment, kurz DICE, zeigte Interesse an Refraction Games und erwarb im Jahr 2000 die vollständigen Anteile am Studio. Fortan gehörte Refraction Games zu DICE. Mit Electronic Arts stand zudem ein finanzstarker Publisher hinter dem Studio. Zwei Jahre später, im Sommer 2002, wurden die Früchte der Zusammenarbeit beider Studios mit der Wake-Island-Demo zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Battlefield 1942 nutzte als Technik-Gerüst die Refractor-Engine 1, die auch in Codename Eagle zum Einsatz kam. Und die hatte es in sich. Die Engine war in der Lage große Karten zu rendern und gleichzeitig viele Spieler auf einem Server darzustellen. Wake Island spielte alle bekannten Battlefield-Trümpfe aus und machte unmissverständlich klar, in welche Dimensionen die Vollversion vorstoßen wird: Riesige Karten für bis zu 64 Spieler, fünf Klassen, jede Menge Waffen, dazu Flugzeuge, Schlachtschiffe, Landungsboote, U-Boote, Jeeps und Panzer. Alles spiel- und steuerbar und alles vor dem historischen Hintergrund des Zweiten Weltkriegs. „Was, das kann ich alles steuern?“, fragten sich viele Spieler ungläubig, denn ein Multplayer-Spiel mit einer derart großen Fülle an verschiedenen Fahrzeugen gab es zu diesem Zeitpunkt nicht.Ein besonderes Spielgefühl: Battlefield-Momente
Hätte es damals schon das Wort „Hypetrain“ gegeben, wären viele Spieler wohl spätestens nach der Demo aufgesprungen, denn diese entfaltete enormes Suchtpotenzial und erreichte schnell Kultstatus. Viele Spieler suchteten sie bis zum Umfallen. Auch nach dem Release der Vollversion liefen dutzende Demo-Server mit Wake Island in Dauerschleife wochenlang weiter. Die Frage „Was ist so toll an dem Spiel?“ war schnell beantwortet: Battlefield 1942 transportierte ein Spielgefühl, das es so in dieser Form noch nicht gab. Es wirkte im Vergleich zu etablierten Multiplayer-Titeln wie Unreal Tournament, Quake oder Counterstrike geradezu behäbig in seiner Geschwindigkeit und besetzte mit seinem Schere-Stein-Papier-Spielprinzip sozusagen eine Nische, die von anderen Titeln nicht bedient wurde. Was jedoch nicht heißen soll, dass sich Battlefield 1942 nicht gegen diese Titel behaupten musste. Im Gegenteil, denn auch damals scharten sich bereits die Fanbases um „ihr“ etabliertes Spiel, andere Franchises wurden zunächst kritisch beäugt. Battlefield 1942 holte all jene Spieler ab, die vom schnellen Herumgehopse eines Unreal Tournament nichts wissen und sich zudem nicht in das enge Taktik-Korsett eines Counterstrike schnüren lassen wollten. Taktik gab es in Battlefield 1942 trotzdem zuhauf, auch ohne die heute bekannten Squads. Aber es gab auch viele chaotische und spaßige Momente, etwa dann, wenn ein Spieler aus Versehen von einem Jeep überrollt wurde oder ein Flugzeug mal wieder an einer störrischen Palme hängen blieb. Momente, die der Serie bis heute erhalten blieben.Author: Panzerfahrer
Quelle: bf-games.net
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